Projekt Klimaverbund, der Mittelstand macht’s vor

Kosten senken – Ressourcen sparen – Klima schützen

FORUM Klimaverbund im August

„Wenn man die gesamte in Deutschland verschwendete Abwärme zur Stromproduktion nutzen würde, könnte man fast alle Kohlekraftwerke abschalten“, sagt Wolfgang Brand, Finanzvorstand bei Orcan Energy, zu Jahresbeginn in einem Interview mit Ingenieur.de. Es gibt also noch genug zu tun! Hier aber schon mal die besten Good News für den August!

Dr. Sabine Schäfer, Projektleitung Klimaverbund Mittelstand

Viel Spaß beim Lesen!

Aus der Forschung

RECYCLING

Wasserlösliche Elektronik für weniger Elektromüll

Auf der Suche nach umweltfreundlichen Recycling-Methoden von Alltagselektronik haben Forscher*innen eine Smartwatch entwickelt, die einfach zu entsorgen ist: Sie hält Alltagsbelastungen stand, löst sich jedoch nach ca. 40 Stunden von selbst auf, wenn man sie in Wasser legt.

Technologie

Effektivität von Solarzellen tausendfach gesteigert

Forschende der Universität Halle-Wittenberg ist es dank eines neuen Materialmix gelungen, den photovoltaischen Effekt von Solarzellen um ein Tausendfaches zu steigern. Statt dem herkömmlichen Silizium haben die Wissenschaftler:innen Ferroelektrika verwendet.

Startups & Wirtschaft

Material

Plastikfreie Verpackungen aus Agrarabfall

Das Start-up traceless materials entwickelt aus landwirtschaftlichen Abfällen Verpackungsmaterialien, die vollständig kompostierbar sind. Als Ersatz für Einwegplastik gibt es Folien, eine sprühbare Beschichtung und eine Hartplastikalternative. Letztere kann sogar 3D-gedruckt werden.

TREIBSTOFF

Treibstoff aus CO2 und Wasser

Das Start-up Ineratec arbeitet in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie an einem Kohlendioxid-neutralen Sprit. Der synthetische Treibstoff wird aus CO2 und Wasser hergestellt und eignet sich für reguläre Verbrennungsmotoren.

Aus der Praxis

Energie

Hausfassade produziert mehr Energie, als das Gebäude verbraucht

Ein deutsches Fassadenbau-Unternehmen tat sich mit Planern zusammen, um eine Fassade zu entwickeln, die mehr Energie erzeugt, als das gesamte Gebäude verbraucht. Der Cradle-to-Cradle-zertifizierte Ansatz benötigt zudem wenig Grundfläche.

AUTOBAU

Null CO2-Emissionen beim Bau neuer Elektroautos

Ein schwedischer Elektroautohersteller will bis 2030 das erste komplett CO2-freie Fahrzeug der Welt bauen. Vom Herstellungsprozess bis zur Zulieferkette soll der Prozess mittels Blockchain-Technologie revolutioniert werden.

Stadtplanung

Madrid bekommt grüne Stadtmauer

Madrid bekommt einen 75 Kilometer langen „Wald der Metropolregion“. Statt einer langen Mauer aber soll ein neues Ökosystem entstehen, das Brachflächen neu nutzt, Grünflächen besser miteinander verbindet und auch über Autobahnen führt, sodass sich Tiere gefahrlos bewegen können.

Kurioses

Material

Smartwatch aufladen mit der eigenen Haut?!

Was wie Science Fiction klingt ist Forscher*innen der UMass Amherst jetzt gelungen. Sie haben ein Ladesystem entwickelt, das die Haut als leitfähiges Material nutzt. Damit können Wearables wie z.B. eine Smartwatch auch über Nacht getragen werden ohne aufgeladen werden zu müssen.

Klimaverbund News

Filmreihe Klimaverbund

Film 2: Auftritt der Verbundgruppen

Wer Zukunft nachhaltig gestalten will, braucht starke Partner. Der zweite Film im Projekt Klimaverbund stellt die Gestalterinnen und Gestalter der beteiligten Unternehmen vor und gibt ihnen das Wort.

Fit for 55

Der „Mann auf dem Mond” Moment für den Klimaschutz?

Europa soll mit dem „Green Deal“ der erste klimaneutrale Kontinent werden. Um mindestens 55 Prozent müssen die Treibhausgase der EU dafür bis Ende des Jahrzehnts im Vergleich zu 1990 reduziert werden.

Über den Newsletter

Klimaverbund, Mittelstandsverbund & Good News

Gemeinsam auf dem Weg in eine neue Zukunftswirtschaft! Der Klimaverbund Mittelstand Newsletter ist ein Service der Good News Redaktion und eine redaktionelle Zusammenarbeit mit Aileen Moeck, Zukunftsforscherin und Expertin für Transformation.

"Nachhaltigkeit meint mehr als nur grün und umweltgerechtes Wirtschaften. Es geht um die aktive Gestaltung der großen Transformation  und das Leben im menschengemachten Zeitalter, dem Anthropozän. Unter der Rubrik "Gut zu wissen" öffnen wir hierfür den Horizont."

Aileen Moeck, Zukunftsforscherin und Redaktion Good News Mittelstand

Gut zu wissen

Aus der Zukunftforschung: Sozio-Technische Systeme

Die großen Themen der Menschheit wie Energie, Mobilität, Wohnraum oder Ernährung bilden sich aus Verknüpfungen zwischen dem Sozialen und Technischen z.B. Kultur, Regularien und Gesetze, physische Artefakte, Märkte und Industriestrukturen. Zusammen bilden sie komplexe Systeme wie ein Korallenriff in der Natur. Wir nennen sie Sozio-Technische Systeme.

Die Transformation solcher Systeme dauert oft 30-50 Jahre.

Was heißt das für uns? Dafür muss zunächst verstanden werden, wie sich ein solches System bildet: Meist gibt es ein „Innovations-Regime“, das vorherrscht, also eine Zusammensetzung und Gestaltung eines Systems und dominanten Designs z.B. Autos mit vier Türen im Privatbesitz mit Diesel- und Benzinmotoren. Einmal entwickelt, dockt sich mit der Zeit eine Vielzahl an Akteuren und Denkweisen dort an und so wird das System am Leben gehalten und es entsteht ein Regime. Mit der Zeit aber wirken immer mehr Treiber wie Klimawandel oder neue Gesetze auf das System von oben ein oder es kommen neue Startups und Alternativen aus der Nische ins Bild, die neue Anforderungen stellen und Druck ausüben, und damit Wandel einleiten. Aktuell sind wir an einem Punkt, wo viele Regime aus dem 20. und 19. Jahrhundert einem solchen Druck unterliegen.

Das Problem: Wenn wir den Prozess der Transformation nicht beschleunigen, dann finden die Veränderungen nicht bis zum Zukunftsjahr 2030 oder 2050 statt, sondern erst Ende des 21. Jahrhunderts. Bill Gates fordert daher in seinem aktuellen Buch "Wie wir die Klimakatastrophe verhindern":

„Wir müssen jetzt einen unnatürlichen schnellen Übergang erzwingen. Dadurch entsteht in Technologie und Politik eine Komplexität wie wir sie noch nie erlebt haben." Bill Gates

Aber: wir sollten dabei nicht in den gleichen Fortschrittsoptimus verfallen wie zu Beginn der Industrialisierung, sondern trotz allem Drucks immer Zeit für Reflektion und das Erarbeiten von Folgen und Alternativen finden.

Feedback

Mit Anregungen, Ideen oder auch Kritik wenden Sie sich bitte via Mail an Frau Montserrat Vargas Salgado:

m.vargas@mittelstandsverbund.de.

Herzliche Grüße aus Berlin
Dr. Sabine Schäfer

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